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Peperoni

 

Peperoni

  1. Regional: Ja (wenig)
  2. Saison in der Schweiz: Juni bis Oktober
  3. (Quelle: gemuese.ch, Verband Schweizer Gemüseproduzenten)

Der Vitamin C-Gehalt einer roten Gemüsepeperoni („Gemüsepaprika“ in Deutschland und Österreich) ist laut der Schweizer Nährwertdatenbank mehr als dreimal so hoch wie der von Orangen und Zitronen. Selbst Broccoli, der immerhin den doppelten Vitamin C-Gehalt der beiden Zitrusfrüchte aufweist, ist weit abgeschlagen. Bei der grünen Variante ist der Vitamin C-Gehalt etwas niedriger, aber mit 125 mg deutlich höher als der von Broccoli. Das macht die Peperoni allerdings nicht zum vitaminreichsten Gemüse, wie es beispielsweise auf gemuese.ch zu lesen ist, sondern „bloss“ zum Vitamin C-reichsten. Punkten kann sie zudem mit ein wenig Folsäure, Vitamin E und Provitamin A (Betacarotin) sowie einigen Mineralstoffen und sekundären Pflanzenstoffen.

Paprika gibt es ebenfalls als Gewürzpaprika, die bei uns in der Schweiz Peperoncini heissen und denen wir eine eigene Seite widmen.

Schweizer Peperoni stammen hauptsächlich aus dem Gewächshaus, oft aus Hors-sol-Produktion, was leider in den Geschäften zu selten deklariert ist (immerhin ist Hors-sol-Anbau im Bio-Bereich verboten). Wie andere Gemüse wurde sie auf lange Haltbarkeit im Laden gezüchtet und schmecken oft nach nichts (siehe zu dieser Problematik auch Tomate). Es braucht etwas Glück, eine wirklich aromatische Peperoni mit ihrem typischen Geschmack zu erhaschen.

Gerade im Winter ist sie sehr beliebt, doch die Importe fallen regelmässig bei Stichproben durch zu hohe Pestizidrückstände auf, teils mit in der Schweiz verbotenen Substanzen. Am meisten betroffen ist Gemüse aus Spanien und der Türkei. Deshalb lohnt es sich, auf Bio-Produkte zu setzen.

Im Handel ist die Gemüsepaprika in zahlreichen Farben: grün, rot, gelb, orange oder weiss, seltener fast schwarz oder violett. Die grünen unterscheiden sich von den roten und gelben lediglich im Reifegrad. Darum ist es Quatsch, dass man bei roten Paprika wegen des Solanins (einem giftigen Bitterstoff der Nachtschattengewächse) grüne Stellen wegschneiden soll. Ihr Verzehr war früher schon unbedenklich, aber bei den aktuellen Sorten wurden die Bitterstoffe herausgezüchtet (also auch das Solanin).

In der Schweiz ist die Peperoni erst seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts verbreitet (die italienischen Gastarbeiter haben die Schweizer Küche um vieles bereichert, in diesem Fall haben wohl ebenfalls ungarischen Immigranten dazu beigetragen). Sie erfreut sich steigender Beliebtheit: Haben wir im Jahr 2000 rund 2,5 kg gegessen, sind es mittlerweile fast 4,5 kg (Stand 2015 – davon stammen jedoch keine 3 % aus dem Inland). Dennoch wirken Gerichte wie Peperonata, Ratatouille (mit viel Zucchetti), geschmorte, gedünstete oder gefüllte Peperoni auf viele noch immer typisch italienisch oder gar exotisch.

Um das Vitamin C möglichst zu erhalten, sollten Sie die Gemüsepaprika roh geniessen: einfach so, mit Dip, als gesunde Zugabe zu Sandwiches sowie als oder im Salat. Den herb-fruchtigen, aber milden und süssliche Geschmack mögen sogar Kinder.

Ob man sie schälen soll, ist umstritten. Einerseits gilt die Haut als schlecht verdaulich (und in manchen Gerichten, vor allem bei zerkochten Peperoni, wird sie zäh), andererseits existieren keine wirklich zuverlässigen Angaben dazu, wie viele wertvolle Inhaltsstoffe sich in der Haut befinden. Beim Schälen schneiden Sie zwangsläufig immer etwas Fruchtfleisch weg. Vorausgesetzt, dass Ihnen ungeschälte Paprika nicht schwer im Magen liegen, müssen Sie sie nicht enthäuten.

Den grünen Stiel entfernen Sie am einfachsten, indem Sie ihn zuerst kräftig reindrücken. Meistens können Sie ihn danach leicht herausziehen (die Betonung liegt auf „meistens“).

Im Kühlschrank bleibt die Gemüsepeperoni bis zu einer Woche frisch. Der Vitamin C-Gehalt nimmt jedoch mit fortschreitender Lagerung drastisch ab.

rote Peperoni in der Schweizerischen Nährwertdatenbank

grüne Peperoni in der Schweizerischen Nährwertdatenbank