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Fenchel

Bild: mates / stock.adobe.com

Fenchel

  1. Regional: Ja
  2. Saison in der Schweiz: Mai bis November
  3. (Quelle: gemuese.ch, Verband Schweizer Gemüseproduzenten)

In der Schweiz bezeichnet „Fenchel“ vor allem Knollenfenchel, der hier auch gepflanzt wird (es gäbe noch süssen und wilden Fenchel). Hauptanbaugebiet ist jedoch der Mittelmeerraum.

Verwenden lässt er nicht nur als Gemüse, sondern ebenso als Gewürz und Heilpflanze (hauptsächlich Tee). Ihm wird die Fähigkeit zugeschrieben, Giftstoffe im Darm zu binden. Tatsächlich fördert er die Verdauung im Allgemeinen und hilft gegen Blähungen, wirkt aber zudem schleimlösend und somit gegen Husten. Bei Stillenden soll er die Milchproduktion steigern. Gerade Kleinkinder erhalten häufig Fencheltee zur Förderung der Verdauung. Abgesehen von diesen Eigenschaften ist der Nährstoffgehalt eher durchschnittlich.

Fenchel hat einen ausgeprägten, eigenen Geschmack, der oft mit Anis verglichen wird und den viele nicht mögen. Daran sollten Sie denken, ehe Sie ihn Gästen servieren oder mit Fenchelsamen würzen.

Zubereiten können Sie ihn gedünstet, gekocht, gegrillt, überbacken, kurz blanchiert oder gefüllt. Versuchen Sie ihn einmal roh: im Salat oder mit einem Dip.

Im Gemüsefach des Kühlschranks hält er sich bis zu zwei Wochen, wobei der Vitamingehalt natürlich drastisch sinkt.

Vor einigen Jahren war unter anderem Fencheltee in Deutschland in den Schlagzeilen wegen erhöhter PA-Werte (Pyrrolizidinalkaloide), nachdem das deutsche Bundesinstitut für Risikobewertung eine nicht repräsentative Studie über PA in verschiedenen Kräutertees veröffentlicht hatte. Manche forderten deswegen sogar einen sofortigen Verkaufsstopp von Fencheltees, weil viele Schwangere, Stillende und Kleinkinder den Tee konsumieren würden.

Gemäss der Untersuchung war er eher weniger belastet als andere Tees, doch ausgerechnet in allen „Babyfencheltee“-Proben wurde PA gefunden. Die Autoren erwähnen ausdrücklich, dass die krebserzeugende Wirkung nicht ausreichend erforscht und bewiesen sei. Trotzdem wäre es sinnvoll und richtig, entsprechende Massnahmen gegen die festgestellte PA-Belastung zu treffen; Kontrollen sind ein Anfang.

Das ist vor allem aus einem anderen Grund wichtig: Diese Pyrrolizidinalkaloide sind kein natürlicher Bestandteil von Fenchel, sondern gelangen ausschliesslich durch bei der Ernte ebenfalls gesammelte Unkräuter in den Tee.

Ein vom ZDF-Verbrauchermagazin WISO 2014 in Auftrag gegebene Laboruntersuchung an je 15 Kamillen- und Fencheltee-Proben ergab nur eine Belastung des Kamillentees. Im Fencheltee wurde kein PA gefunden.

Fenchel in der Schweizerischen Nährwertdatenbank