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Melone, Melonenstücke mit rötlichem Fruchtfleisch und Kernen

Bild: Natika / stock.adobe.com

Melone

  1. Regional: Ja (nur Zuckermelonen)
  2. Saison in der Schweiz: Juni bis September
  3. (Quelle: gemuese.ch, Verband Schweizer Gemüseproduzenten)

„Melone“ ist kein botanischer Begriff. Er umfasst im Wesentlichen zwei Arten, die Wassermelonen und die Zuckermelonen. Sie gehören nicht zur selben Verwandtschaftsgruppe, obwohl beides Kürbisgewächse sind. Dadurch würden sie eigentlich zum Gemüse zählen, werden aber allgemein als Obst betrachtet.

Alle Melonen sind als gesunder, kalorienarmer Snack für zwischendurch geeignet, wobei sie dank des hohen Wassergehaltes gerade im Sommer ein idealer Durstlöscher sind. Dabei tragen sie gut zur Deckung unseres Bedarfes an Vitaminen und Mineralien bei. Verwenden lassen sie sich allerdings auch in Desserts, Salaten, Suppen oder Saucen. Bei all diesen Rezepten kocht man das Obst in der Regel nicht mit, sondern fügt es erst am Ende kalt hinzu; in einigen Fällen lässt man es kurz warm werden. Weitere Möglichkeiten sind karamellisierte oder grillierte Melonen, womit man natürlich einen Teil der Nährstoffe einbüsst.

Bei Wassermelonen wird in Beschreibungen oft der hohe Gehalt an Provitamin A betont. Doch ein erwachsener Mann müsste über 11 kg davon essen, um den Tagesbedarf zu decken. Ganz allgemein weist die Frucht in Nährwerttabellen nirgendwo Spitzenwerte auf, leistet aber trotzdem einen Beitrag zur Versorgung. Der Nährstoffgehalt ist im Vergleich zu der Kalorienzahl eher hoch.

Viel bedeutender für unser Wohlbefinden sind ihre sekundären Pflanzeninhaltsstoffe, wie etwa Lycopin, das unter anderem das Krebsrisiko mindern (besonders Prostatakrebs), den Kreislauf stärken und die Haut gesund erhalten soll. Wissenschaftler haben ausserdem nachgewiesen, dass der regelmässige Verzehr den Blutdruck senken kann (das liegt vermutlich an Citrullin, einer Aminosäure).

Die Zuckermelonen umfassen zahlreiche Sorten, darunter Honigmelone, Netzmelone, Galiamelone und Charentais. Sie alle schmecken zwar süss, enthalten jedoch trotz des Überbegriffs weniger Zucker als beispielsweise ein Apfel.

So weit, so gut. Nur warnt das deutsche Bundesamt für Risikobewertung, dass die Oberflächen der Früchte oft mit Krankheitserregern wie Listerien, Salmonellen oder EHEC verseucht sind. Bei der Zubereitung können die Bakterien dann ins Fruchtfleisch gelangen (auf dem Umweg über die Hände oder mit Messern). Wegen verunreinigter Cantaloupe-Melonen sind in den USA mindestens 147 Menschen an Listeriose erkrankt. 33 sind an der Infektion gestorben. Importierte Wassermelonen haben im Vereinigten Königreich, Irland und Deutschland ebenfalls 2011 einen Salmonellen- Ausbruch ausgelöst. Das Risiko, an Melonen zu erkranken, so das BfR, lasse sich nicht abschätzen. Kontaminiert werde das Obst beim Anbau, Waschen, Transport oder durch das Personal. Höflicherweise erwähnen die Autoren nicht die Kunden im Laden, die gern jede Melone betatschen (und, falls noch nicht vorhanden, dabei allfällige Keime auflesen, die sie anschliessend fröhlich verbreiten).

Deshalb rät das BfR zu den üblichen Hygienemassnahmen in der Küche, angefangen mit Händewaschen vor der Zubereitung. Das, sowie saubere Schneidebretter und Messer, sollten heutzutage beim Umgang mit Lebensmitteln ohnehin selbstverständlich sein. Lebensmitteleinzelhandel, Gastronomiebetrieben und Ähnliches sollen Melonen nur in Mengen aufschneiden, die in etwa zwei Stunden verbraucht würden. Ferner sollen Konsumenten Melonenstücke nur im Kühlschrank lagern und wegwerfen, sobald sie mehrere Stunden bei Raumtemperatur aufbewahrt wurden. Auf dem säurearmen Fruchtfleisch vermehren sich die Bakterien äusserst schnell.

Manche Detailhändler bieten jedoch in der Gemüseabteilung ungekühlt aufgeschnittene Wassermelonen an. Denke ich an eigene Erfahrungen, rate ich ab vom Kauf solcher Produkte. (Unter anderem fällt mir da die nette Verkäuferin ein, die nach meiner Reklamation völlig verschimmelten Knoblauch einfach wieder zurücklegte, als sie sich unbeobachtet glaubte. Nur ein Beispiel von vielen.)

Die Ware in der Kühltheke schneidet bei Laboruntersuchungen von Konsumentenmagazinen wie Gesundheitstipp allerdings auch nicht gut ab. Bei einem Test von Fruchtsalaten im Mai 2016 erzielten von 20 Proben nur drei das Ergebnis „sehr gut“, neun waren „ungenügend“ oder „schlecht“ (von den sechs, die ausschliesslich aus Melone bestanden, waren zwei „ungenügend“, zwei „schlecht“). Eine Melonen-Mischung überschritt den deutschen Toleranzwert für Enterobakterien sogar um das Fünffache (für die Schweiz sind leider keine Richtwerte festgelegt).

Wir empfehlen also, die Gemüsefrucht ganz zu kaufen. Für Einzelpersonen eignen sich z. B. Mini-Wassermelonen und kleinere Sorten der Zuckermelonen.

Den richtigen Reifegrad der meisten Zuckermelonen erkennen Sie am Geruch und daran, dass sie sich am unteren Ende leicht eindrücken lassen, den von Wassermelonen durch den vollen, dumpfen Ton bei sanftem Klopfen. Bei unreifen Früchten ist er nur leise oder fehlt, bei überreifen oder vertrockneten klingt es hohl.

Oft wird dazu geraten, das Obst im Kühlschrank zu lagern, wo es bis zu zwei Wochen frisch bleibe. Dabei verliert es jedoch an Geschmack. Ideal wäre ein trockener Keller mit 8 bis 15 Grad. Wassermelonen hingegen können nachreifen und entwickeln mehr Betacarotin oder Lycopin bei Zimmertemperatur. Einmal ausgereift, sind sie allerdings nur noch einige Tage haltbar. Angeschnittene Früchte sollten Sie höchstens zwei Tage im Kühlschrank aufbewahren. Frischhaltefolie verhindert, dass sie den Geschmack von anderen Lebensmitteln annehmen.

Honigmelone in der Schweizer Nährwertdatenbank

Wassermelone in der Schweizer Nährwertdatenbank