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Avocado ganz und aufgeschnitten

Bild: somchaij / stock.adobe.com

Avocado

  1. Regional: Nein

Die Meisten kennen die Frucht als Guacamole, ein Dip zu Tortilla-Chips. Diese Avocadocreme lässt sich einfach zubereiten: Die Avocado längsseitig um den Kern herum aufschneiden und die Hälften schälen (oder das Fruchtfleisch aus der ungeniessbaren Schale herauslöffeln), zerkleinern, in einen Mörser oder eine Schüssel geben, sofort Zitronensaft hinzufügen (damit es sich nicht durch Oxidation braun verfärbt), Pfeffer und Salz beigeben (ev. etwas Koriander), zu einem Mus zerstampfen. Fertig. Varianten mit Tomaten, Chilis, Knoblauch und Zwiebeln sind möglich.

Sonstige Verwendungsmöglichkeiten sind Brotbelag, im Reis, in Salaten, Smoothies, Sauce oder als Süssspeise (vor allem in asiatischen Gerichten). Durch Kochen oder Einfrieren wird die Avocado jedoch unangenehm bitter. Kurzes Erhitzen ist problemlos bei eher niedrigen Temperaturen (z. B. einem Reisgericht also erst gegen Ende der Kochzeit zugeben).

Mittlerweile wird sie allgemein in den tropischen Zonen angebaut sowie weiteren südamerikanischen Ländern, den USA, Südafrika, Israel und Südspanien. Weltweit grösster Produzent bleibt allerdings nach wie vor Mexiko. Dass sie neuerdings als Superfood vermarktet wird, sorgt für Probleme. Der steigenden Nachfrage wegen werden bis zu 4’000 Hektar Wald jährlich illegal abgeholzt, um zusätzlichen Platz für den Anbau zu schaffen. Die riesigen Mengen an Pestiziden, die solche Monokulturen benötigen, wirken sich aus auf die Gesundheit der Landarbeiter und Anwohner.

Zwar exportiert Mexiko mehrheitlich in die USA, doch auch die hier angebotenen Früchte aus Chile, Peru, Israel und Spanien schädigen die Umwelt über Gebühr. Das gilt besonders, wenn sie mit dem Flugzeug transportiert wurden (1 Kilogramm Avocado aus Chile belastet die Klimabilanz mit 0,6 kg CO2 bei Schiffs-, mit 13 kg CO2 bei Flugtransporten). Ebenfalls bedenklich ist der hohe Wasserverbrauch, je nach Region bis zu 1000 Litern pro Kilogramm. In der chilenischen Provinz Petorca hat das zu einem akuten Wassermangel geführt. Die Bevölkerung (wie üblich weniger wichtig als der Gewinn) bezieht ihr Trinkwasser unterdessen von Tanklastzügen. Eine einzelne Avocado (ca. 300 bis 400 g) verschlingt dort 320 Liter bis zur Ernte. (Laut Amnesty International erhalten Mitglieder von MODATIMA Morddrohungen und verlieren ihre Anstellung. Die Vereinigung zum Schutz des Wassers will illegale Wassergewinnung durch Politiker und Unternehmen verhindern (Meldung vom April 2017).)

Auch wenn es sich beim Begriff „Superfood“ um einen reinen Marketinggag handelt, sind Avocados tatsächlich gesund. Erwähnenswert ist ihr für Früchte hoher Gehalt an Vitamin E und Kalium. Letzteres soll den Blutdruck senken, das Risiko für einen Schlaganfall vermindern (Einstein College of Medicine, New York, 2014). Sie enthalten ebenfalls viel ungesättigte Fettsäuren. Mit rund 15 % ist der Fettanteil verhältnismässig hoch, ebenso der Kaloriengehalt von 144 kcal.

Im Laden finden Sie hauptsächlich birnenförmige grüne Avocados und die kleinere, schwarze, eher eiförmige Sorte „Hass“. Allgemein erkennen Sie die Reife daran, dass die Schale auf sanften Druck nachgibt; die Letzgenannte verfärbt sich zudem dunkelviolett. Ungeachtet anderslautender Empfehlungen sollten Sie Unreife kaufen. Avocados faulen nämlich schnell, was sich von aussen nicht sehen lässt. Dafür reifen sie in ein, zwei Tagen bei Zimmertemperatur nach. Möchten Sie den Prozess beschleunigen, legen Sie beispielsweise Äpfel oder Bananen daneben (sie strömen das Reifegas Ethylen aus).

Kälte vertragen sie nicht (nur sehr weiche Früchte können Sie notfalls im Kühlschrank aufbewahren, um ihre Haltbarkeit etwas zu verlängern. Mit einer Qualitätseinbusse müssen Sie allerdings rechnen).

Avocado in der Schweizer Nährwertdatenbank