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Den Tieren geht es leider in Wirklichkeit doch nicht so gut.

Bild: Andrea Izzotti / stock.adobe.com

Den Tieren geht’s doch gut

Leider klaffen Wahrnehmung und Wirklichkeit weit auseinander: Wir beobachten nur die Rinder auf der Weide, Schafe beim Grasen oder Hühner im Garten. Die Realität der Massentierhaltung sehen wir nicht, obschon die Fakten heutzutage jedem bekannt sein müssten, der einen Fernseher besitzt oder wenigstens ab und zu in einer Zeitung blättert. Die Medien berichten immer wieder über die teils schrecklichen Missstände nicht nur im Ausland.

Die schweizerischen Tierschutzgesetze sind zwar besser als im benachbarten Europa, aber sie stellen nur einen Mindeststandard dar. Auch wenn Politiker beispielsweise im Zusammenhang mit Subventionen an Proviande gerne von „Tierwohl“ reden, ändert das nichts daran, dass dieses Minimum bestenfalls einen erträglichen Zustand für die Tiere darstellt, keinen, der mit „Wohlbefinden“ das Geringste zu tun hat. Abgesehen davon werden die minimalen Anforderungen der Gesetzgebung nicht immer eingehalten. Verstösse werden allerdings zu selten gemeldet und zu wenig Kontrollen durchgeführt. Trotzdem wurden 2014 gesamtschweizerisch 493 Tierschutzdelikte im Bereich Nutztiere strafrechtlich verfolgt.

Ihr Gesprächspartner wird meistens ohne zu erröten von sich behaupten, selbstverständlich nur Biofleisch vom Metzger seines Vertrauens zu beziehen (oder direkt vom Bio-Bauernhof). Tatsächlich geht es Tieren in zertifizierten Biobetrieben durchschnittlich deutlich besser, jedoch nicht zwangsläufig wirklich gut.

Selbst unter idealen Bedingungen bleibt der Umstand, dass sie getötet werden. Beispielsweise ein Rind hätte eine Lebenserwartung von mindestens 20 Jahren. Kalbfleisch stammt von 3 bis 6 Monate alten, Rindfleisch von ein- bis zweijährigen Tieren. Masthühner würden bis zu 8 Jahre alt, aber werden nach 5 - 6 Wochen geschlachtet (heutzutage werden auch Legehennen bereits nach einem Jahr Eiproduktion im Alter von 15 bis 18 Monaten „entsorgt“, weil dann die Legeleistung nachlässt).

Dass die Tiere bei der Tötung nicht oder schlimmstenfalls nur kurz leiden würden, stimmt ebenfalls nicht. Die Betäubung ist in grossen Schlachthöfen wegen des Zeitdrucks oft nicht ausreichend, zu kurz oder wirkungslos. So sollen allein in Deutschland hunderttausende von Schweinen und Rindern bei vollem Bewusstsein zerlegt oder gesiedet werden, worüber z. B. auch die ARD schon berichtet hat. Auf Youtube findet sich ein vergleichsweise harmloses Video der Tagesthemen vom 29.03.10, das sich Interessierte ansehen können; Stichwort Schlachtung. Wir verzichten bewusst auf einen direkten Link; Vegetarier und Veganer müssen so etwas nicht sehen, selbst wenn „nur“ ordnungsgemässe, „reibungslos verlaufende“ Schlachtung dargestellt wird.