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Sojaschnetzel (TVP)

Bild: TwilightArtPictures / stock.adobe.com

TVP („textured vegetable protein“)

  1. Regional: Nein

TVP, „texturiertes Sojaprotein“ oder nur „texturiertes Soja“, findet sich im Handel meist als Sojaschnetzel oder Sojafleisch. Es handelt sich dabei um das, was bei der Gewinnung von Sojaöl zurückbleibt, den Sojakuchen (auch „Sojaextraktionsschrot“ oder „entfettetes Sojamehl“). Das Mehl wird mit einem „Extruder“ „gepufft“ und in Schnetzel- oder Schnitzelform gebracht.

Dass der Ruf von TVP etwas angekratzt ist, liegt zum Einen am hohen Verarbeitungsgrad, zum Anderen an der Art der industriellen Ölgewinnung. Das Öl wird mittels Hexan aus dem Sojaschrot gewonnen, einem giftigen Lösungsmittel. In seltenen Fällen können Rückstände zurückbleiben. Für Bio-Erzeugnisse ist diese Praxis jedoch verboten – stattdessen wird das Schrot durch Kaltpressung entölt. Das möglicherweise belastete Sojaextraktionsschrot wird grösstenteils als Futtermittel für Rinder, Schweine und Geflügel verwendet.

Aus texturiertem Soja werden zahlreiche Fleischersatz-Produkte hergestellt (achten Sie beim Kauf sicherheitshalber auf das Bio-Siegel). Nicht weiter verarbeitetes TVP, meist aus europäischer Produktion, gelegentlich aus China, ist in Reformhäusern erhältlich. Es verfügt über verhältnismässig wenig Eigengeschmack. Durch geschicktes Würzen lässt es sich vielfältig zubereiten, beispielsweise in vegetarischen Bolognese-Saucen, als Beigabe in Reis oder wie Hack.

Die Schnetzel sind äusserst eiweiss-, eisen- und calciumreich. Doch trotz guter Nährwert-Eigenschaften gilt TVP für viele noch immer als zweitklassiges Industrieprodukt (dasselbe kann man allerdings von einigen der üblichen Lebensmittel ebenfalls behaupten, z. B. Brot).