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Bild: f9photos / stock.adobe.com

Vitamin E (Tocopherole)

Vitamin E bezeichnet zusammenfassend mehrere Stoffe, zu denen unter anderem die Tocopherole gehören (der Begriff wird dennoch oft als Synonym für Vitamin E verwendet).

Wie die Vitamine A und C gehört das fettlösliche Vitamin E zu den sogenannten Antioxidantien, die freien Radikalen entgegenwirken (die u. a. am Alterungsprozess und an der Entstehung mancher Krebsarten beteiligt sind; dass Antioxidantien tatsächlich vor Krebs schützen können, gilt nicht als gesichert). Es schützt so vor allem Fette im Blut und Zellmembranen und unterstützt indirekt den Körper im Kampf gegen Infektionen, indem es „oxidativen Stress“ bekämpft. Eine entsprechende Studie der ETH Zürich zählt zu den wenigen, die in bestimmten Fällen den Nutzen eines Vitamin-Supplements belegen. Ausserdem spielt es eine Rolle bei der Blutgerinnung.

Der Tagesbedarf beträgt laut DACH für Frauen ab 15 12 mg, ab 65 11 mg; für Männer ab 15 bis 24 Jahre 15 mg, von 25 bis 50 14 mg, von 51 bis 64 13 mg und ab 65 12 mg. Er steigt mit dem Verzehr von mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Mangel, der fast immer mit Krankheiten wie z. B. Diabetes zusammenhängt, bewirkt laut SGE Ausfallserscheinungen, die Zellmembranen, Muskelstoffwechsel und Nervensystem betreffen.

Obwohl Unterversorgung als selten gilt, blüht der Handel mit Tocopherol-Präparaten. Vitamin E wird vorbeugende Wirkung gegen Herzerkrankungen, Alzheimer und Krebs zugeschrieben. Die Werbung preist es als Anti-Aging-Mittel (klingt auf Englisch doch gleich viel beeindruckender), indem es Hautalterung entgegenwirke und die Haut straffe. Es soll Wundheilung positiv beeinflussen und sogar Narben zum Verschwinden bringen, für gesundes, glänzendes Haar sorgen, bei Diabetes helfen und die Fruchtbarkeit steigern. In Zeiten vor Viagra haben manche Männer Vitamin E-Pillen zur Potenzsteigerung eingenommen.

Bevor Sie nun in die Apotheke rennen: Keine der Wunderwirkungen konnte tatsächlich bewiesen werden, selbst wenn es Studien gibt, die einige dieser Behauptungen scheinbar untermauern. Wissenschaftlich durchgeführte Doppelblind-Studien können die Ergebnisse jeweils meist nicht bestätigen. Als ärztlich verordnetes Medikament hingegen scheinen Vitamin E-Gaben sich jedoch teilweise positiv auf den Verlauf von Krankheiten wie Alzheimer auszuwirken bzw. auf das Schmerzempfinden; weitere Forschung ist aber erforderlich. Es gibt auch zahlreiche Hinweise auf Schäden durch die Einnahme von Vitamin E-Präparate (oft ebenfalls umstritten). So oder so, die entsprechenden Mittel sollten Sie lediglich auf Anweisung Ihres Arztes einnehmen. Eine tägliche Zufuhr bis 300 mg gilt als unbedenklich.

Enthalten ist es vor allem in Ölen, Nüssen oder Kernen und wird in Nährstofftabellen als Vitamin E-Aktivität oder Tocopherol-Äquivalent angegeben. In tierischen Nahrungsmitteln kommt es nur in kleinen Mengen vor.

Es reagiert empfindlich auf Sauerstoff, verträgt Hitze dafür verhältnismässig gut. Die SGE bezeichnet die durchschnittlichen Verarbeitungsverluste mit ca. 10 %.

Vitamin E-Aktivität einiger Nahrungsmittel je 100 g verzehrbarer Anteil:
Lebensmittel Vitamin E-Aktivität in mg
Quelle: Schweizer Nährwertdatenbank (sofern verfügbar), sonst Bundeslebensmittelschlüssel (D); Daten auf Plausibilität geprüft anhand verschiedener Quellen (u.a. GU Nährwert-Kalorien-Tabelle)
Rindfleisch (exkl. Innereien, Rippensteak), roh 0,44
Vollmilch (UHT) 0,13
Hühnerei (Vollei) 0,34
Weizenkeime 21,00
Knäckebrot, Vollkorn 1,70
Vollkornbrot 1,20
Bierhefe, getrocknet 0,10
Sojabohnen, getrocknet 0,80
Tofu 0,01
Linsen, roh, getrocknet 0,00
Broccoli, roh 1,00
Brunnenkresse, roh 1,20
Kopfsalat 0,60
Petersilie, roh 3,50
Spinat, roh 1,80
Champignons, roh 0,10
Vorzugsbutter 1,80
Erdnussöl 15,00
Maiskeimöl 27,00
Pflanzenmargarine 20,00
Olivenöl 4,60
Palmöl 8,50
Rapsöl 41,00
Sonnenblumenöl 36,00
Baumnuss (Walnuss) 30,00
Erdnuss 5,30
Haselnuss 27,00
Mandeln 12,00
Sonnenblumenkerne 35,00