Zucchetti
- Regional: Ja
- Saison in der Schweiz: März bis Oktober
- (Quelle: gemuese.ch, Verband Schweizer Gemüseproduzenten)
Eigentlich sind Zucchetti (ausserhalb der Schweiz im deutschen Sprachraum Zucchini genannt) kleine unreif geerntete Kürbisse. Sie werden jedoch als eigenständiges Gemüse wahrgenommen, weshalb sie auch bei uns einen eigenen Eintrag erhalten. Beide Wörter bezeichnen übrigens im Italienischen die Mehrzahl, werden hierzulande aber meist ebenfalls für die Einzahl benutzt – „Zucchino“ und „Zucchetto“ wären genau genommen die korrekte Form.
In der Schweiz sind sie noch nicht lange verbreitet. Ihre seit den 70er Jahren steigende Beliebtheit verdanken sie zumindest zum Teil den italienischen Gastarbeitern, die mit ihrer Esskultur die Schweizer Küche um manches bereichert haben. Viele der typischen Zucchetti-Gerichte wirken mediterran: Ratatouille, geschmort, als Antipasti eingelegte Zucchetti oder als Bestandteil einer Gemüse-Lasagne. Oft werden sie gratiniert, gedünstet, gegart oder gefüllt sowie für Saucen oder Suppen verwendet. Weil sie geschmacklich eher neutral sind, manchmal mit einer leicht bitteren Note, passen sie zu fast allem. Aber haben Sie sie je roh gegessen? Es eignet sich ebenfalls für Salat, mit Dip oder einfach so als gesunder und kalorienarmer Snack.
Erhältlich sind sie grün oder seltener gelb in der typisch länglichen Form. Inzwischen gibt es jedoch auch Neuzüchtungen mit runden gelben oder grünen Zucchetti sowie längere Arten.
Die erwähnte bittere Note hat 2015 die Zucchetti in die Schlagzeilen gebracht. Ein deutscher Rentner verstarb, nachdem er einen äusserst bitteren Zucchini-Auflauf heruntergewürgt hatte. Verantwortlich für den Geschmack ist der in hohen Dosen giftige Bitterstoff Cucurbitacin der Kürbisgewächse, der systematisch aus den Gemüsepflanzen wie Zucchetti, Gurken oder Melonen herausgezüchtet wurde. Durch (unbemerkte) Kreuzung mit Zierkürbissen oder Wildformen und durch Rückmutation aus selbst gewonnenem Saatgut kann sich der Cucurbitacin-Anteil allerdings wieder drastisch erhöhen. Das fragliche Gemüse hatte ein Nachbar aus selbst gewonnenem Saatgut gezüchtet. Wenn ein Zucchetti-Gericht also widerlich bitter schmeckt, sollten Sie es nicht essen (das gilt beispielsweise ebenfalls für Kürbisse).
Der Nährstoffgehalt ist durchschnittlich, doch auch sie verzehren wir in grösseren Mengen. Nennenswert sind vor allem Eiweiss sowie Betacarotin, Vitamin C, Kalium, Calcium und Phosphor.
Zucchini sollten nicht geschält werden. Noch unsinniger ist es, die Kernen zu entfernen. Nur bei ausgereiften Zucchettis, die mehrere Kilogramm wiegen und hier beim Detailhändler kaum erhältlich sind, sind schälen und entkernen notwendig.
Kühl, aber nicht unter 8 °C gelagert, sind sie bis zu zwei Wochen haltbar. Sie reagieren jedoch empfindlich auf das Reifegas von Tomaten oder Äpfeln.