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Karotten

Bild: larcobasso / stock.adobe.com

Karotte

  1. Regional: Ja
  2. Saison in der Schweiz: ganzjährig (frisch oder Lager)
  3. (Quelle: gemuese.ch, Verband Schweizer Gemüseproduzenten)

Mit einem jährlichen Pro-Kopf-Konsum von über 8 kg ist die Karotte (Rüebli, Möhre) eines der in der Schweiz am häufigsten konsumierte Gemüse. Sie sind preiswert, vielfältig verwendbar und immer im Laden verfügbar. Erhältlich sind oft auch gelbe, weisse und violette Sorten.

Beta-Carotin hat nicht umsonst vom Wurzelgemüse seinen Namen: Entdeckt wurde der Farbstoff in Möhren, dem sie ihr leuchtendes Orange verdanken. Kein anderes Lebensmittel enthält ähnlich viel von diesem Provitamin, das der Körper zum Teil in Vitamin A umwandelt. Die Karotte gehört damit zu den besten Vitamin A-Lieferanten (nur übertroffen von tierischen Innereien). Je dunkler das (frische) Rüebli, desto höher soll der Gehalt an Beta-Carotin sein.

Beta-Carotin ist jedoch nicht nur ein Provitamin, sondern spielt ebenfalls eine wichtige Rolle als Antioxidans (Abbau von Radikalen). Zudem gibt es Hinweise darauf, dass eine gute Versorgung das Risiko senkt, an Lungen-, Magen- oder Speiseröhrenkrebs zu erkranken. Noch ist die Wirkung umstritten und kann derzeit nicht endgültig bewiesen werden. Bei Rauchern oder Personen, die mehr als ein alkoholisches Getränk pro Tag zu sich nehmen, soll Betacarotin in hohen Dosen (also nur als Nahrungsergänzungsmittel) das Risiko für Darmkrebs erhöhen. In derselben Studie (John Baron, Dartmouth) sank das Darmkrebsrisiko um bis zu 44 % bei jenen, die auf rauchen und Alkohol ganz verzichten.

Weitere Nährstoffe, die in erwähnenswerten Mengen vorkommen, sind beispielsweise Vitamin C und Kalium (die gemessenen Werte sind in anderen Nährwerttabellen übrigens meist höher als in der Schweizer Nährwertdatenbank, was an den verschiedenen Sorten und Böden liegen dürfte).

Allerdings finden sich die Nährstoffe vor allem in der Rinde, weshalb man Karotten nicht schälen sollte (nur wenn sie bereits allzu holzig wirkt; sie eignet sie sich selbst dann für Suppen und Fonds zum Auskochen). Für den Verzehr mit Schale sind frische Möhren besser geeignet als gelagerte, am besten die Frühlingskarotten (Bundkarotten), die mit Kraut im Handel sind. Der Pflanzenschutz- und Düngemittel wegen raten wir für die ungeschälte Verwendung vorsichtshalber zu Gemüse aus Bio-Anbau.

So gesund sie ist, enthält die Karotte doch sehr viel Zucker, je nach Sorte 4 bis 6 g, teils sogar bis zu 10 g. Diese Zuckermenge sollten Sie beim täglichen Zuckerkonsum berücksichtigen, der 50 g pro Tag nicht überschreiten sollte (bei einem Konsum von 2000 Kalorien; die WHO empfiehlt seit 2015 nur noch die Hälfte, maximal 5 % der Energiezufuhr, wurde seit der ersten Veröffentlichung des Entwurfes 2012 dafür aber weltweit stark kritisiert. Schweizer konsumieren laut Ernährungsbericht 2012 120 g Zucker pro Tag).

In einigen Speisen lässt sich deshalb zugefügter Zucker durch Rüebli ersetzen, beispielsweise in einer Tomatensauce, die dadurch auch schmackhafter wird. Generell sind sie allerdings oft zu süss; bei manchen Sorten fehlt der typische Karottengeschmack fast vollständig.

Die Karotte ist vielseitig einsetzbar: Roh, in Salaten, als Saft, gedämpft, blanchiert oder gekocht, leicht angebraten, als Mus; in Eintöpfen, Suppen, Aufläufen oder im Reis; Rüeblitorte oder Soufflé. Mit etwas Fett können wir übrigens das Beta-Carotin besser aufnehmen.

In der Theorie können wir sie im Gemüsefach des Kühlschranks mehrere Wochen aufbewahren, aber nur, sofern sie vorher ab der Ernte kühl gelagert wurden. Eigenen Erfahrungen nach ist eher eine Woche realistisch, abhängig von den Bedingungen im Laden oft sogar nur wenige Tage. Allfälliges Grün sollten Sie unbedingt sofort entfernen, weil es der Möhre Wasser entzieht.

Karotten sind dann frisch, wenn sie sich nicht biegen lassen, sondern brechen (nur sollten Sie das im Supermarkt nicht testen).

Karotte in der Schweizerischen Nährwertdatenbank